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Beim EWR-Rat in Brüssel berieten am
Donnerstag, 20. November 2025, Aussen-
ministerin Sabine Monauni sowie ihre
Amtskolleginnen und -kollegen aus
Island und Norwegen mit der EU-Rats-
präsidentschaft und der EU-Kommission
über zentrale Fragen der europäischen
Wirtschafts- und Regulierungspolitik.
Im Mittelpunkt standen Bemühungen um
den Abbau bürokratischer Hürden, die
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit sowie
neue EU-Schutzmassnahmen. Zudem fanden
ein Austausch mit dem Beratenden EFTA-
Ausschuss unter Beteiligung liechten-
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steinischer Parlamentarier und Sozial-
partner sowie bilaterale Gespräche mit
der dänischen Europaministerin Marie
Bjerre und dem EU-Kommissar für Wirt-
schaft und Produktivität Valdis
Dombrovskis statt.
EU plant Bürokratieabbau
Die EU arbeitet derzeit an sechs gros-
sen Omnibus-Paketen, die bis 2030 den
Verwaltungsaufwand für Unternehmen
deutlich reduzieren sollen, für KMU bis
zu 35 Prozent. Die Reformen betreffen
eine breite Palette von Politikfeldern,
von Nachhaltigkeit über Binnenmarkt und
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Agrarpolitik bis zur Verteidigungs-
industrie. Aussenministerin Monauni
begrüsste die Entlastungspläne der EU,
insbesondere für liechtensteinische
KMU. Sie betonte, das Ergebnis müssten
bessere Gesetze sein, die Unternehmen
entlasten, ohne dabei wichtige euro-
päische Ziele im Bereich Umwelt, Klima
und Soziales zu vernachlässigen.
Breiten Raum nahm die Diskussion über
die neuen EU-Schutzmassnahmen gegen
Importe bestimmter Ferrolegierungen
ein, die seit dem 18. November gelten.
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Während Norwegen und Island 2024 fast
die Hälfte der betroffenen Lieferungen
in die EU verantworteten, ist Liechten-
stein von den Massnahmen mangels lie-
chtensteinischer Exporte in die EU
nicht betroffen. Monauni hob hervor,
dass der Europäische Wirtschaftsraum
angesichts globaler geopolitischer
Spannungen und deren Auswirkungen auf
den Welthandel nicht durch EU-Schutz-
massnahmen fragmentiert werden dürfe.
Aussenpolitischer Austausch zu
Ukraine, USA und Nahost
Im traditionellen Politischen Dialog
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mit dem Europäischen Auswärtigen Dienst
standen die Unterstützung der Ukraine -
insbesondere in Bezug auf den Wieder-
aufbau -, die transatlantischen
Handelsbeziehungen sowie die Lage im
Nahen Osten im Mittelpunkt.
Liechtenstein arbeitet in Bereichen
gemeinsamer aussenpolitischer Priori-
täten mit der EU zusammen und setzt
insbesondere deren Sanktionen, etwa im
Zusammenhang mit dem russischen Angrif-
fskrieg, autonom um.
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Gespräche mit EFTA-Parlamentariern und
Sozialpartnern
Beim jährlichen Treffen mit den EFTA-
Parlamentariern sowie Wirtschafts- und
Sozialpartnern erläuterten die EWR/
EFTA-Ministerinnen und -Minister ihre
Positionen zu den Themen wirtschaft-
liche Sicherheit, EU-Schutzmassnahmen
und Wettbewerbsfähigkeit. Beide Gremien
leisten einen wichtigen Beitrag zur
demokratischen, sozialen und wirt-
schaftlichen Verankerung des EWR in den
drei EWR/EFTA-Staaten. Für Liechten-
stein nahmen die Landtagsabgeordneten
Sebastian Gassner und Thomas Vogt sowie
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der Geschäftsführer der Liechtensteini-
schen Industrie- und Handelskammer,
Maximilian Rüdisser, und der Geschäfts-
führer des Liechtensteinischen Arbeit-
nehmerInnenverbands, Sigi Langenbahn,
teil.
Austausch mit der dänischen Europami-
nisterin Marie Bjerre und dem EU-Kom-
missar für Wirtschaft und Produktivität
Valdis Dombrovskis
In einem bilateralen Gespräch mit der
dänischen Europaministerin Marie Bjerre
thematisierte Aussenministerin Monauni
die Zusammenarbeit im EWR sowie offene
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Fragen der Steuerkooperation. Gegenüber
EU-Kommissar Valdis Dombrovskis griff
sie insbesondere das Thema der neuen
EU-Schutzmassnahmen auf. Sie betonte,
dass sich Europa in Zeiten geopoliti-
scher Spannungen nicht fragmentieren,
sondern seine wirtschaftlichen Kräfte
sammeln müsse.
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